Es tut mir leid, dass ich
mich jetzt länger nicht mehr gemeldet habe, aber ich musste hier erstmal
richtig ankommen und mich ein bisschen einleben. Mittlerweile bin ich jetzt
schon eine Woche hier und habe auch schon fünf Tage in meinem Projekt
gearbeitet. Aber fangen wir von vorne an:
Letzt Woche Donnerstag bin
ich, wie vorhergesagt, mit den beiden anderen gegen sechs Uhr morgens in
Cochabamba am Busterminal angekommen. Da mich meine Chefin Elena aber erst
gegen elf abholen konnte, habe ich die Zeit mit Leonie und ihrer
„Vorfreiwilligen“ verbracht. Als ich dann abgeholt wurde, ging es direkt
erstmal zu „WARMI“, weil ich ursprünglich erst nachmittags ankommen sollte und
daher mein Zimmer, wo ich wohnen sollte, noch nicht fertig war. Im Projekt
durfte ich mir gleich erstmal Arbeit suchen, sodass ich mich an vier
bolivianische Mädels gehängt habe, die bei „WARMI“ ihr Sozialpraktikum fürs
Studium machen. Nach dem Mittagessen, das bei „WARMI“ immer reichlich ist (ich
komme bestimmt mit einigen Kilos mehr wieder, so wie es mir prophezeit
wurde..), halfen wir dann den größeren Kindern bei den Hausaufgaben. Das heißt,
ich hab es versucht, denn, wie ich schon durch meine Gastgeschwister erfahren
hatte, nehmen Kinder beim Sprechen keine Rücksicht auf dich Ausländer und wenn
du ihnen dann auch noch ihre Aufgaben erklären musst, wird es ganz schwierig.
Danach ging es dann endlich „nach Hause“. Ich wohne in einem Zimmer im
Erdgeschoss, das eigentlich ganz schön ist, wenn man von der ziemlich harten
Matratze meines Bettes absieht. Es hat sogar einen Spiegel. ;)
Meine Vermieterin Daysi, die
mich sehr nett aufgenommen hat, wohnt in der Wohnung über mir. Sie ist bereits
an Freiwillige und Studenten gewöhnt, immerhin hat meine „Vorfreiwillige“ auch
hier gewohnt und die beiden Zimmer neben mir sind ebenfalls vermietet. Ich darf
die Küche in ihrer Wohnung mitbenutzen, wo ich auch jeden Tag frühstücke und zu
Abend esse. Außerdem gibt es eine Waschmaschine und, mit einem kleinen
monatlichen Aufpreis verbunden, sogar Internet auf dem Zimmer. Welch Luxus!
Am Freitag ging dann mein
erster richtiger Arbeitstag los. Um neun Uhr hat mich meine Chefin, die eine
Freundin meiner Vermieterin ist, abgeholt und wir sind zusammen mit dem Bus zum
Projekt gefahren. Den Tag verbrachte ich dann mit den „pre-escolares“, also mit
den Vorschülern (3-5 Jahre). Neben Spielen, Malen und Mittagsschlaf lernen die
Kleinen auch schon ein paar Buchstaben. Nach der Arbeit traf ich mich dann mit
Elena im Zentrum. Sie zeigte mir ein wenig die Stadt, lud mich auf einen
Eiscafe ein und half mir noch ein bisschen mit dem Einkaufen, denn ich muss mir
mein Frühstück und mein Abendbrot hier ja täglich selbst machen. Zum Frühstück
gab es bis jetzt immer Cornflakes mit Joghurt und zum Abendbrot Brot mit viel
Ketchup und Wurst bzw. Käse. Junggesellinnenhaushalt eben! ;)
Das Wochenende war ein
bisschen langweilig, immerhin hatte ich hier ja noch keine Freunde. Also war
ich die meiste Zeit im Internet oder versuchte die Stadt zu erkunden, wobei ich
mich mehrmals (trotz Stadtplans) hoffnungslos verlief.
Seit Montag bin ich jetzt
der Gruppe der ganz Kleinen (1-3 Jahre) zugeteilt. In dieser Gruppe arbeitet
ebenfalls eine Freiwillige, die aber am Montag zurück nach Belgien fliegt, und
deren Nachfolgerin ich sein werde, zumindest für den ersten Monat. In diesem
Monat soll ich mich ein bisschen an die Arbeit in der Hauptstelle von „WARMI“
gewöhnen und danach wird geschaut, wo am meisten Hilfe benötigt wird, hier oder
in der Außenstelle. Die Kleinen sind super niedlich, auch wenn ich mich
wirklich noch ein bisschen an sie gewöhnen muss. Mit so kleinen Kindern habe
ich nämlich noch überhaupt keine Erfahrung und die Hauptaufgaben bestehen
darin, sie zu füttern, mit ihnen aufs Klo zu gehen, ihnen ihre Näschen zu
putzen und dann mit ihnen Mittagsschlaf zu machen. Aber die Arbeit gefällt mir
bis jetzt ganz gut. Das liegt aber wahrscheinlich auch ein bisschen an der
belgischen Freiwilligen, die mich ganz gut in die Arbeit eingeführt hat und
auch in unserer Freizeit mal was mit mir unternimmt. Am Wochenende sind wir mit
ihren bolivianischen Freunden verabredet, sodass ich auch nach ihrer Abreise
ein bisschen Anschluss habe. Das ist ganz gut, denn die ersten Tage war ich
wirklich ein wenig einsam.

Mein neues Zuhause
Mein Zimmer
WARMI
Der Innenhof
Meine Kleinen
Schlafenszeit
Mein Bus
Fertig für die Parade anlässlich des Feiertages von Cochabamba (14.09.)
Ich mit den Kleinen
Naja.. Bis jetzt geht es mir
ziemlich gut hier und ich bin mir sicher, dass das nur noch besser wird! :)