Tiquina
Die Landschaft auf dem Weg nach Copacabana
Ein Lama (oder Alpaka??) :D
Pauli und ich auf der "Isla del Sol"
"Palacio Pilkokaina"
Abenddaemmerung auf der Insel
Unser "Candlelight-Dinner"
Zwei Cholitas auf dem Weg zum Wasserholen
Pauli und ich auf dem Rueckweg nach Copacabana
Copacabana vom Wasser aus
Eins der geschmueckten Autos
Die Kirche in Copacabana
Ich (ein bisschen ausser Atem nach dem Aufstieg) vor Copacabana
"Horca del Inca"
Ich
Ausruhen vor dem Abstieg (+ Sonnenbrand..)
So langsam ging es
letzte Woche dann aufs Wochenende zu. Geplant war eine 2tägige Tour zum
Titicacasee mit allen sieben Freiwilligen. Letztendlich fuhren Paula und ich
alleine. Ich schlief also von Freitag auf Samstag bei ihr, weil uns am nächsten
Morgen ein Onkel ihrer Gastfamilie zum Busbahnhof fahren wollte. Als dann aber
um sechs Uhr morgens der Wecker klingelte, waren wir uns schon gar nicht mehr
so sicher, ob wir überhaupt noch zum Titicacasee wollten. Hätte der Onkel nicht
eine Stunde später vor der Tür gestanden, hätten wir uns wahrscheinlich wieder
ins Bett gelegt. Schließlich saßen wir dann im Bus, der gemäß der
bolivianischen Pünktlichkeit natürlich eine halbe Stunde später losfuhr als
angesetzt. Nach circa anderthalb Stunden Fahrt waren wir dann in Tiquina, wo
sowohl der Bus als auch alle Passagiere mit Booten ein Stückchen des
Titicacasees überqueren mussten, bevor dann auf der anderen Seite der Weg nach
Copacabana fortgesetzt wurde. Man muss sagen, dass Copacabana nicht die
schönsten Stadt ist, aber aufgrund der berühmten Kirche (Copacabana ist ein
Wallfahrtsort) und natürlich des Sees, stapelten sich dort die Touris, sowohl
einheimisch als auch ausländisch. Nach einer Portion Pommes ging es dann weiter
zur Südseite der „Isla del Sol“, also der „Sonneninsel“, wo wir auch die Nacht
verbringen wollten. Nach anderthalb Stunden Überfahrt in einem kleinen Boot
eröffnete sich uns das Paradies. Natürlich war auch die Insel von Touris
bevölkert, was aber auch verständlich ist. Rechts und links an den Terrassen
der steilen Hänge grasten die Lamas, Alpakas, Esel und Schweine. Der Blick auf
den See und die Vegetation einfach traumhaft. Der einzige Makel: Die Steigung.
Mit Schlafsack und Wechselklamotten auf dem Rücken erklommen wir die „Escalera del
Inca“, also die „Treppe des Inkas“ (eine der drei Sehenswürdigkeiten an der
Südseite der Insel), und machten uns auf die Suche nach einem günstigen Hostel
für die Nacht. Vorbei an der „Fuente del Inca“, einem Quellbrunnen, der
angeblich ein Jungbrunnen ist und dessen Wasser angeblich heilende Kräfte
besitzt, fanden wir dann auch relativ schnell ein günstiges Hostel für 30 Bolis
die Nacht, also umgerechnet ungefähr 3,50 Euro. Die Sachen schnell im Zimmer
abgestellt, machten wir uns auf den Weg zum „Palacio Pilkokaina“, der Ruine
eines alten Inkapalastes. Danach führte uns der Hunger mithilfe eines älteren
einheimischen Bolivianers ins „Las Velas“ („Die Kerzen“). Elektrizität gab es
nicht, dafür super leckeres, wenn auch für bolivianische Verhältnisse etwas
teureres Essen bei Kerzenschein mit Blick auf die andere Seite des Sees. Leider
waren wir ein paar Minuten zu spät dran, sonst hätten wir den Sonnenuntergang
in seiner ganzen Pracht erleben können. Das Essen stammte komplett aus eigenem
Anbau und eigener Herstellung des Kochs. Sehr, sehr lecker! Leider bin ich ja
nicht so ein Fisch-Fan, sonst hätte ich wie Paula die „Trucha“ (Forelle)
bestellt, die die Spezialität der gesamten Region ist. Durch das angrenzende
Eukalyptuswäldchen stolperten wir dann im Dunkeln zurück zum Hostel und
schliefen schnell und erschöpft von der vielen frischen Luft und dem guten
Essen ein. Am nächsten Morgen um halb 9 ging es dann wieder zurück zum
Festland. Wir saßen auf dem Dach des Bootes und ließen uns den frischen
Morgenwind um die Nase wehen. In Copacabana wurde erstmal gefrühstückt und
danach die Kirche besichtigt, wobei Sonntag war und gerade Messe, sodass wir
uns die Kirche leider nicht so genau ansehen konnten. Vor der Kirche gab es
allerdings einiges zu sehen. In Copacabana ist es nämlich Brauch, sein Auto von
oben bis unten zu schmücken, mit Champagner zu bespritzen und danach vom
Pfarrer segnen zu lassen. Und weil ja Wochenende war, war auch einiges los.
Bevor es um drei dann wieder zurück nach La Paz ging, wollten Paula und ich uns
noch eine Sehenswürdigkeit ansehen und entschieden uns für den „Horca del
Inca“, eine Felsformation, von wo aus die alten Inkapriester die Sterne
beobachtet hatten. Der Aufstieg war mal wieder ziemlich anstrengend, aber die
Aussicht überwältigend. Nach etlichen Fotos, ruhten wir uns auf den warmen
Felsen noch ein bisschen aus und vergaßen leider, dass man ohne Sonnencreme
ziemlich schnell einen Sonnenbrand bekommt.. Naja.. Später ging es dann wieder
zurück, wobei mir bei den vielen Kurven und dem Geschaukel des Bootes ein
bisschen schlecht wurde, aber das legte sich dann auch relativ schnell wieder.
In La Paz angekommen stiegen wir dann noch in den falschen Bus, kamen aber mit
der Hilfe einiger netter Bolivianer und dem anschließend richtigen Bus dann
doch irgendwie nach Hause, sodass wir auf zwei wirklich eindrucksvolle und aber
auch spaßige Tage zurückblicken können. Und wer nicht weiß, wo er Urlaub machen
soll: Der Titicacasee ist zu empfehlen! ;)