Freitag, 24. August 2012

Die letzte Zeit



Es ist wirklich unglaublich, wie schnell die Zeit hier vergeht. In weniger als zwei Wochen bin ich schon in Cochabamba. Zwar freue ich mich schon auf meine Arbeit im Projekt, aber bestimmt werde ich meine Gastfamilie und natürlich auch die anderen Freiwilligen am Anfang ein bisschen vermissen. Wir haben in den letzten zwei Wochen viel Zeit zusammen verbracht und sind ziemlich dicht zusammengewachsen. Auch die Großstadt La Paz macht mir mittlerweile keine Angst mehr. Das Busfahren ist absolut keine Herausforderung mehr und wir haben auch schon unsere Stammplätze zum Mittagessen. Die Frau am Obststand im „Mercado Sopocachi“, an dem wir uns so ziemlich jeden zweiten Tag einen Obstsalat kaufen, und der junge Mann im Internetcafe kennen uns schon. Auch die erste Disconacht haben wir schon hinter uns. In einer der eher reicheren Regionen von La Paz haben wir bis vier Uhr morgens drei verschiedene Clubs abgecheckt und im Großen und Ganzen, würde ich sagen, war es ein recht gelungener Abend. Am Samstag danach waren wir mit Veronica, einer Bolivianerin, die ebenfalls einen Freiwilligendienst in Deutschland gemacht hat, verabredet, um uns eine der traditionellen Paraden, die in Bolivien so oft stattfinden, anzuschauen. Da wir zu siebt waren, brauchten wir zwei Taxis. Leider setzte der Taxifahrer meines Taxis mich und drei andere Freiwillige am falschen Ende der Parade ab. Und leider führte kein anderer Weg zu Veronica und den anderen beiden als direkt durch die Parade selbst. Aber schließlich fanden wir die anderen drei dann am Anfang der Parade vor der Kirche sitzen, deren Gemeindefest mit dieser Parade gefeiert wurde. Wir alle waren schwer fasziniert von der Farbenpracht und den vielen, vielen Tänzern. So eine Parade fängt gegen Nachmittag an und kann schon mal bis tief in die Nacht dauern. Den Sonntag danach musste erstmal entspannt und vor allem Schlaf nachgeholt werden. Ich blieb den ganzen Tag im Schlafanzug. Das muss auch mal sein! Da uns vor ein paar Tagen aufgefallen ist, dass wir ja nur noch zwei Wochenenden in La Paz und noch ziemlich viel vor haben, waren wir am Dienstag im „Valle de la Luna“, also im „Mondtal“. Der Name rührt von der Landschaft her, die wirklich so aussieht, als befände man sich auf dem Mond. Wir bezahlten die 15 Bolis, die jeder Ausländer als Eintrittspreis zahlen muss (für Einheimische sind es nur 3 Bolis), wählten den langen Weg durch das Tal und nach unzähligen Fotos und dem hoch und runter in der prallen Sonne trafen wir dann kurz vor Ende der Tour noch einen netten Herren, der die Touris mit seinem Flötenspiel entzückt und versucht hat, seine Souvenirs an den Mann zu bringen. Nachdem wir von ihm noch ein paar Worte in „Aymara“, einer der indigenen Sprachen Boliviens, gelernt hatten, fuhren wir mit dem Minibus zurück in die Stadt und ließen den Abend bei Marie zu Hause und mit einem Film ausklingen. Marie ist eine Freiwillige einer anderen Organisation und seit einer Wochen ebenfalls in meinem Sprachkurs.



                         Meine "Sprachkursmaedels" und ich beim Sprachkurs



                             Tanzende Frauen auf der Parade



                               Wir sechs Freiwilligen am Rande der Parade




                                             Tanzende Cholitas



                                         "Valle de Luna"



                                            Die anderen



                                              Der Floetenspieler



                                                Mein Sprachkurs



                                                      Ich



                                     Ich mit dem Floetenspieler



                               Zu viert auf der Rueckbank vom Taxi



                                 Der "Palacio del Gobierno"



                                Die "Plaza Murillo"


Für die nächsten Tage ist noch einiges geplant, wie zum Beispiel eine 2tägige Tour zum Titicacasee. Aber natürlich vernachlässigen wir auch unseren Sprachkurs nicht und machen jeden Tag fleißig unsere Hausaufgaben. Und ich muss sagen, so langsam wird es echt besser mit dem Spanisch. Meine Gasteltern sprechen natürlich extra langsam und deutlich mit mir, aber es gibt kaum Missverständnisse und wir können uns schon recht gut unterhalten. Mir geht es hier wirklich gut und so langsam fange ich auch an zu glauben, dass das eine Jahr doch ziemlich schnell umgehen wird. :)

3 Kommentare:

  1. Das hört sich alles toll an... :)
    Das du überhaupt mit dem Spanisch zurecht kommst :O... ;D Naja das muss dann ja wohl in der Familie liegen, denn ich als dein Bruder bin ja auch so ein Talent *hust*
    Und lass ja nicht nach mit dem bloggen, es ist echt schön zu wissen was bei dir so abgeht ;)
    Mit freundlichen Grüßen, denn die Welt liegt uns zu Füßen
    Der Mann im Haus und deine Mutter(mit dem R gerollt)

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  2. Hallo Hanna,
    Du schreibst so schön!!

    Habe mich extra bei google registriert damit ich dir schreiben kann. Ob das jetzt an der richtigen Stelle erscheint? Ich habe da meine Zweifel, na ja vielleicht es dich ja.
    anja

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  3. Hallo Hanna,

    habe heute Anke und Jonas getroffen, die mir von deinem Blog erzählt haben. Schön, dass es dir gut geht. Mach weiter so. Wir werden öfters reinschauen.

    Liebe Grüße aus Hannover
    Martina, Ralf, Katha und Maxi

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